Berlin macht sich stark für den Holzbau. Im März 2019 beschloss das Abgeordnetenhaus einstimmig, dass im Rahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogrammes (BEK) deutlich häufiger Holz beim Bau von Immobilien eingesetzt werden soll. Wie konkret das in der Praxis aussehen kann, zeigt eindrucksvoll das Wohnviertel Quartier WIR in Berlin-Weissensee. Die Wohn-Idee: ein soziales, nachhaltiges Miteinander.
Das Wohnen in Städten verändert sich. Architekten stehen vor der Herausforderung Wohnraum zu schaffen, der das Leben in Grossstädten so angenehm wie möglich macht. Die Architekten Deimel Oelschläger haben ein Stadtquartier entworfen, das aus fünf vier- bis fünfgeschossigen Gebäuden mit unterschiedlich grossen Wohnungen, Gemeinschaftsräumen, einer Kita, einem Schwimmbad und einem Café und Kiosk besteht. Vier genossenschaftlich organisierte Objekte bilden einen grossen, grünen Innenhof. Das fünfte Gebäude ist ein Mehrfamilienhaus mit Eigentumswohnungen. Hier sollen Alt und Jung, Familien und Alleinstehende, Ur-Berliner und Zugezogene ein Zuhause und eine starke Gemeinschaft finden.
Der Entwurf der Architekten Deimel Oelschläger wurde 2019 bereits von der Initiative KlimaSchutzPartner Berlin als „Erfolgversprechende innovative Planung“ ausgezeichnet. Positive Ökobilanzen durch den Holzbau, ausgezeichneter U-Wert, Dämmung aus Recyclingmaterial, wirtschaftlicher Betrieb durch geringen Wärmebedarf, Reduktion des CO2-Ausstosses – diese Punkte haben die Fachjury vom Quartier WIR überzeugt.
Die Bau-Idee: Ressourcen und Energie sparen. Uwe Jöst, Head of Sales OSB SWISS KRONO Group, sagt: „Mit Projekten wie dem Quartier in Berlin-Weissensee zeigt die Branche, was mit Holzbau alles möglich ist. Wir brauchen mehr von diesen Beispielen, damit das Bauen mit Holz immer häufiger auch für mehrgeschossige Objekte in Betracht gezogen wird – zumal sowohl Kosten als auch Bauzeit für den Baustoff Holz sprechen.“ Alle fünf Gebäude sind in Hybridbauweise errichtet: Keller und Treppenhäuser aus Beton/Stahlbeton, Aussenwände in Holztafelbauweise mit SWISS KRONO OSB/3 EN300 sowie Massivholzdecken. Zusammen mit einer Zellulose-Einblasdämmung und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung wird ein KfW-40-Standard erreicht. Bei den Wandelementen verarbeitet das Unternehmen Terhalle 4.550 m2 SWISS KRONO OSB/3 EN300. Die vorgefertigten Elemente verkürzen die Montagezeit vor Ort erheblich. Sogar die Fenster sind schon eingebaut – eine Spezialität von Terhalle. Die vorgefertigten Wandelemente reduzierten auch den Lagerplatz auf der Baustelle. Dies stellte einen erheblichen Vorteil dar bei dem herrschenden Platzmangel vor Ort.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Bauen mit Holz werden auch von den Architekten betont. Durch die Standardisierung von Haustypen, Stützrastern und Fassadenelementen werden nicht nur die Bauzeit, sondern auch die Baukosten reduziert.